Energieeffizienz im Neubau
Was bedeutet Energieeffizienz im Neubau? Begrifflichkeiten wie KfW40+ werden mit der aktuell besten energetischen Lösung in Verbindung gebracht. Stimmt das? Können sich die Bauherren/innen auf die Aussage verlassen, dass damit die bestmöglichste und günstigste Unterhaltung für Ihr Traumhaus umgesetzt ist?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was in erster Linie passieren muss um ein Gebäude zu erstellen, welches ein effizientes wirtschaften mit Energie ermöglicht. Welche Faktoren müssen bestehen damit ein Energiesparhaus seinem Ruf folgt?
Ohne zunächst auf die Haustechnik wie Heizung einzugehen, setzen wir voraus, dass nach aktueller Entwicklung im Hausbau ein selbiges einen sehr guten Wärmedämmwert aufweist und das Dämmpaket auch nicht in sich unterbrochen ist bzw. Wärmebrücken aufweist.
Zum besseren Verständnis sollte es allerdings Kältebrücke heissen, da nicht die Wärme dem Gebäude einen Nachteil zufügt sondern die Kälte, welche ins Haus einstrahlen kann. Hierbei können schon die ersten Probleme entstehen. Im Bodenplattenbereich zum Beispiel, kann bei ungünstiger Ausführung das Dämmpaket unterbrochen werden und neben einem Wärmeverlust auch ein Feuchtigkeitsproplem entstehen. Auch wenn die Verarbeitung nach geltenden Regeln und Richtlinien der DIN ausgeführt sind, gibt es verschiedene Ausführungen zur Anbindung an das Erdreich, welche z. T. zu Bauschäden führen können, wie in dem folgendem Link zum Bautipp#3 nachgelesen werden kann. BAUTIPP#3 Anbindung Aussenmauerwerksschale
Optimales Dämmpaket
In der Vergangenheit gab es sogennante Passivhäuser, Nullenergiehäuser oder Energiesparhäuser. Dem Verbraucher wurde suggeriert, dass durch ein überdurchschnittlich, starkes Dämmpaket von bis zu 50cm Dämmungsaufbau die Wärme im Haus gehalten wird. Seit einigen Jahren ist das Thema Passivhaus, Nullenergiehaus oder Energiesparhaus wie vom Erdboden verschwunden. Man erkannte nach Fertigstellung der hocheffizienten Baukörper, dass die Vergrößerung des Dämmpaketes ab einem bestimmten Punkt leider doch nicht den gewünschten Effekt erzielten.
Eine interessante Nebenfeststellung dieser Entwicklung ist die Erkenntnis, dass die Vorabberechnungen der Fachleute und Ingenieure welche zu derartigen Auswüchsen des Dämmpaketes führten in keinster Weise mit der Realität zusammen passen. Eine gute energetische Situation kann anscheinend nicht am Schreibtisch errechnet werden. Ist hier doch die einfache Erfahrung der bessere Ratgeber?
Fussbodenheizung
Einer der wesentlichsten Faktoren des Energiesparens im Hausbau ist die Fussbodenheizung. Stellt sie doch eine Heizkörpergröße im Ausmaß der Gesamtwohnfläche dar. Damit besteht generell schon mal die Möglichkeit mit einer sehr geringen Temperatur das Gebäude zu heizen, da die Wärme zu jeden Bereich des Hauses hingeführt werden kann und einen optimalen Wirkungsgrad erzielt. Ein Heizkörper beispielsweise muss eine wesentlich höhere Temperatur aufweisen, damit er einen Raum heizen kann. Der geringe Wärmebedarf einer Fussbodenheizung ermöglicht es mit Heizsystemen wie Wärmepumpen zu arbeiten, welche nur durch eine geringe Wärmeabgabe effizient arbeiten.
Weitere Vorteile ist die Trägheit des Systems. Eingeleitete Wärme kann lange im System gehalten werden aufgrund der Wasserführung im Rohrsystem, welches auch noch durch den Wärmespeichernden Estrich einen Steinspeicher hat. Anders als die Beheizung durch das Medium Luft, hier besteht leider keine Wärmespeicherung.
Faktor Wärmespeicherung im Gebäude
Leider kommt diesem Punkt in der Energiebetrachtung zu wenig Aufmerksamkeit zu. Wie ein Kaminofen, welcher mit Speckstein die Wärme speichert, speichert das Massivhaus einen erheblichen Teil der Energie. Wenn erstmal die Bauteile wie Estrich, Betondecken und Wände des Hauses auf Betriebstemperatur sind, speichern Sie die Wärme wie der Speckstein vom Kaminofen.
Alleine diese Eigenschaft sollte jedem Hausbauer das Medium Massivhaus als eines der besten Argumente einleuchten. Neben hocheffizienten Wärmepumpen, einem geschlossen Dämmpaket ohne Wärme- bzw. Kältebrücken ist das dritte Stellrad ganz klar die Wärmespeicherung.
Heiztechnik
Ganz klar ist die Wärmepumpe die Heizung mit dem wirtschaftlichsten Verbrauch. Von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas ist nicht zuletzt wegen der aktuellen Entwicklung momentan keine Zukunft zu erwarten. Zudem ist die politische Abkehr von fossilen Brennstoffen ein weiterer Hinweiß dafür, dass die Entwicklung weiter zur strombasierten Heizsystemen gehen. Zudem kann der Strom selber generiert werden über Photovoltaikanlagen.